# Tanja Martin #
Mit Selbstregulation werden mentale Techniken verstanden, die wir anwenden, um unsere Ziele zu erreichen (z. Bsp. negative Gedankenmuster unterbrechen). Selbstregulationstechniken erlauben uns, unsere Wahrnehmung von der Reaktion zu trennen. Sie geben uns damit einen Handlungsspielraum, auch in schwierigen und konfliktreichen Situationen. Aus diesem Grund stellen sie
einen weiteren wichtigen Baustein für Resilienz dar.
Ein Beispiel:
Bereits eine Stunde vor anstehenden Teambesprechungen wird eine junge Führungskraft sehr nervös. Sie bekommt bereits eine halbe Stunde davor schweißnasse Hände und kann sich auf nichts anderes mehr konzentrieren.
Als sie sich mit dem Thema auseinandersetzt, erkennt Sie, dass Nervosität vor dem „Rampenlicht“ sehr stark verbreitet ist. Sie lernt einen Glaubenssatz
kennen, der die Nervosität steigert: „Ich darf keinen Fehler machen!“
Sie lernt, dass der körperlich unangenehme Zustand eine wichtige Funktion
haben kann: Im Termin selbst ist man aufmerksam und hochkonzentriert.
Außerdem lernt sie, vor dem Termin eine kurze Atemübung durchzuführen,
so dass Sie Kontrolle über die körperlichen Symptome erhält.
Selbstregulationstechniken helfen uns dabei, unsere Gefühlszustände
zu erkennen und daraus Handlungsoptionen zu entwickeln,
z. Bsp.: „Wenn ich gestresst bin, kann ich Atemübungen einsetzen.“
Oder auch „Wenn ich mich ärgere und wütend werde, versuche ich die
Situation zu verlassen, bis der Blutdruck wieder normal ist.“
Oder: „Wenn ich überfordert bin, erschließe ich mir Hilfe, zum Beispiel,
indem ich meine Teamkollegen befrage.“ Diese Techniken können im
Umgang mit Herausforderungen erlernt und weiterentwickelt werden.
Im Berufsleben wird Selbstregulation immer wichtiger, vor allem im Hinblick
auf die Arbeitszufriedenheit. Denn es wird immer mehr Eigenverantwortung
von den Mitarbeitenden gefordert, auch zum Beispiel für die persönliche
Weiterentwicklung. Und in der komplexen Umwelt (VUKA) müssen Ziele a
uf ganz neue und kreative Weise erreicht werden. Hier sind Kompetenzen
der Selbstregulation unerlässlich, um mit den Herausforderungen
umzugehen – und dabei motiviert und gesund zu bleiben.
Holler, Marianne & Fellner, Bernhard & Kirchler, Erich. (2005). Selbstregulation, Regulationsfokus
und Arbeitsmotivation. Journal für Betriebswirtschaft. 55. 145-168. 10.1007/s11301-005-0011-2.
Foto: Fotolia 56525511