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Selbstliebe braucht keine Likes auf Facebook ...

# Brigitte Thoma

 

 

Liebe ist ein Mikromoment Positiver Resonanz mit einer anderen Person. Ein gefühltes „Miteinanderschwingen“, bei dem eine Person bedingungslos angenommen wird, ganz ohne Erwartungs- oder Verpflichtungshaltung.

 

Liebe steht in Verbindung gegenseitiger Achtung und Wertschätzung. Liebe wird als das „größte“ Gefühl der positiven Emotionen bezeichnet. Positive Emotionen sind Quellen tiefster Zufriedenheit, die wenige Augenblicke andauern, sich jedoch häufig

wiederholen lassen. Liebe umfasst ALLE positiven Facetten wie Freude,

Dankbarkeit, Heiterkeit, Interesse, Hoffnung, Ehrfurcht und Inspiration.

 

Liebe braucht als Voraussetzung eine sichere Umgebung und eine gute

zwischenmenschliche Verbindung, welche Vertrauen, soziale Bindung

und Gemeinschaft wachsen lässt. Sie ist verbunden mit der Intention zur Fürsorge.

 

Was ist Selbstliebe?

 

Selbstliebe wird als die allumfassende und uneingeschränkte Annahme seiner selbst

definiert, sie ist eine innere Haltung. Vielen Menschen wurde sie nicht in die Wege gelegt.

Die lernbaren Schritte und Wege dahin heißen Selbst-Annahme (Self-Compassion)

und Selbstkenntnis.

 

Um mit sich selbst glücklich und zufrieden zu sein, braucht es Selbst-Annahme und Liebe,

diese wiederum schafft die Freiheit andere zu lieben und geliebt zu werden.

Ein Mensch mit gesunder Selbstliebe empfindet sich nicht als den Mittelpunkt der Welt,

sondern als einen wertvollen Teil davon. (Selbstliebe ist nicht zu verwechseln mit Egoismus

oder Narzissmus und hat nichts damit zu tun, sich selbst besser zu fühlen als andere.)

 

Selbstliebe ist die positive Zuwendung zu der wichtigsten Person in unserem Leben -

dem eigenen Ich: Mit ihr gut auskommen, sie gut zu ernähren, ihren Körper gesund zu

erhalten, ihr gut zureden, trösten und verwöhnen (insbesondere an schlechten Tagen)

und ganz wichtig - sie loben, wenn etwas gut gelingt!

 

Selbstliebe entsteht dadurch, sich gut zu behandeln und auf seine Bedürfnisse täglich

zu achten. Aus diesem Grund ist ein liebevoller Umgang mit sich selbst das A&O.

 

Liebe zeigt sich auch sehr gerne auf nonverbaler Ebene durch kleine Zuwendungen und

Gesten. Sie sorgt für eine biologische Reaktion, nämlich den Anstieg unseres

Oxytocinspiegels. Ein Oxytocinanstieg senkt den Spiegel des Stresshormons Kortisol

und geht nicht nur mit einer angenehmen Stimmung einher, Menschen werden

mitfühlender und kooperativer. Oxytocin - der Wohlfühlbotenstoff ist ein Vertrauens-

und Kooperationshormon und bewirkt, dass alles gut läuft und dass wir uns wohlfühlen.

 

Den liebevollen Umgang kannst Du verstärken, indem Du Dir jeden Tag bewusst etwas

gönnst, sowie Alltagstätigkeiten in dem Bewusstsein ausführst, dass Du Dir damit

gerade etwas Gutes tust.

 

Aufrichtige, tief empfundenen Liebe zu sich selbst, korreliert mit Wertschätzung

und Selbstachtung. Sie ist intrinsisch, d.h. sie kommt von innen und muss nichts beweisen.

Die wichtigsten „Likes“ im Leben sind daher die eigenen: 

Die „Likes“, die Du Dir selbst gibst.

 

 

Quelle: Barbara Fredrickson (2003) Die Macht der Liebe. Ein neuer Blick auf das größte Gefühl / Campus Verlag Frankfurt

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