# Tanja Martin
Akzeptanz unabänderlicher Situationen ist eine der wichtigsten Voraussetzungen, um innerlich aktiv nach vorne zu denken und damit eine wichtige Säule von Resilienz.
Folgendes Beispiel aus dem Unternehmenskontext kommt mir in den Sinn:
Peter, 35, ist unglücklich in seinem Arbeitsalltag. Alles wegen eines neuen Spezialisten im Team. Seit dieser da ist, ist nichts mehr, wie vorher und alles Bisherigeschien falsch gewesen zu sein. Das gesamte Team klagt über dessen Vorschläge („Das kann ja nicht sein!“ „Bisher ging es doch auch so.“). Die Atmosphäre verschlechtert sich fortlaufend. Eines Tages spricht Peter mit einem guten Freund darüber (wieder typisch, dass ausgerechnet mir das passiert!“).
Der Freund spiegelt Peter, dass er sehr viel über den neuen Kollegen schimpft jedoch seine Gefühle der Ohnmacht und Unsicherheit nicht zur Sprache bringt. Er hat nicht akzeptiert, dass der neue Kollege nun Teil des Teams ist. Und dass damit eine neue Situation eingetreten ist.
Akzeptanz = sich einer neuen Situation stellen
Erst nach diesem Gespräch gesteht sich Peter seine Angst ein. Und er denkt erstmals darüber nach, wie er konstruktiv mit der Veränderung umgehen kann. Er überlegt, wie er einen Zugang zu dem neuen Kollegen findet, anstatt sich gegen ihn zu wehren. Damit erst wurde die gefühlte Ohnmacht für Peter zu einer Herausforderung, die er aktiv bewältigen kann.
Es fällt leichter, Dinge zu akzeptieren, wenn man sich klar macht, dass nicht alles in der eigenen Hand liegt. Und wenn man sich erlaubt, die eigenen Gefühle mit der Herausforderung zuzulassen. Denn Akzeptanz beginnt beim Zulassen des Unbehagens in einer Situation.
Die folgende Anleitung dient dazu, achtsam auf die eigenen Gefühle zu blicken und diese wertfrei zu akzeptieren.
Anleitung: In Akzeptanz üben
Über welche Themen, Ereignisse oder Menschen fühlst Du Unbehagen, Schmerz, Ohnmacht oder Niedergeschlagenheit? Erlaube Dir für einen Moment das Gefühl und nimm es ganz bewusst
wahr. Kannst Du dem Gefühl einem bewussten Moment noch mehr Raum geben? Betrachte das Gefühl achtsam und neugierig, ohne zu bewerten. Erlaube dir, das Gefühl zuzulassen, so wie es
ist. Wenn du merkst, dass das Gefühl dich nicht weiter beschäftigt, komme zurück in die Gegenwart.